Die sozialdemokratische Partei Unterseen
Namensänderung am 11.Mai 1918
Das Jahr 1918 brachte das Ende des ersten Weltkrieges und in der Folge als politisches Erdbeben den Generalstreik. In dieser Zeit veränderte sich in Unterseen die Parteienlandschaft. Am 11.Mai 1918 wurde unter dem Traktandum Namensänderung protokolliert:
Der Präsident gibt den Anwesenden Aufschluss über den vom Vorstand gemachten Vorschlag, den Arbeiterverein in Soz. dem. Partei Unterseen umzuwandeln. Der Antrag, den Namen abzuändern in Soz. dem. Partei Unterseen, wurde einstimmig angenommen. Anwesend 55 Genossen und 5 Genossinnen."
Am 8.Juni 1918 fand bereits die nächste Zusammenkunft statt, und zwar der Soz.dem. Mitgliedschaft Unterseen" im Restaurant Aarburg. Nachträglich mit Bleistift angebrachte Einfügungen lassen darauf schliessen, dass über den beschlossenen neuen Namen noch gestritten wurde.
Besondere Bemerkungen zur Generalstreikzeit finden sich leider nicht im Protokoll der SPU. Ein Bedürfnis, alle Kräfte der Arbeiterschaft zusammenzuschliessen, kam aber an der Hauptversammlung am 26.Januar 1919 in einem Votum zum Ausdruck, die beiden sozialdemokratischen Parteien Unterseen und Interlaken sollten sich vereinigen. Der Vorstoss hatte aber keine direkten Folgen. Weit mehr fühlte man sich mit der kantonal-bernischen Parteiorganisation verbunden. Der erste kantonale SP-Parteisekretär Eugen Münch hatte die junge SP-Sektion in ihrer Arbeit unterstützt, und seine Frau war wegen frauenpolitischen Fragen zu Rate gezogen worden. Als Münch im August 1919 verstarb, spendeten die Bödelisektionen gemeinsam einen Trauerkranz aus Alpenrosen.